Sonntag, 31. August 2014

DIE BLUME, DIE (NICHT) BLÜHTE

"Es war einmal eine kleine Knospe. Sie stand in einem Garten wie es viele Gärten in unserem Lande gibt: inmitten von gelben, roten und blauen Blumen - ach, es waren einfach alle Farben vorhanden. Doch unsere kleine Blume meinte, etwas ganz besonderes zu sein. Schon im Frühjahr beschloss sie, auf keinen Fall zu früh zu erblühen, um ja keinem Spätfrost zum Opfer zu fallen. Denn immerhin war ihr zartes Blumenleben begrenzt. Da galt es nichts zu riskieren... und ja nicht zu früh den schützenden Knospenmantel zu verlassen.

Als im Frühling die ersten Blumen zaghaft zu blühen begannen dachte sie: „Wie leichtsinnig, wie leichtsinnig!“ Und sie fühlte sich bestätigt, als einige von ihren Mitblumen tatsächlich einem Nachtfrost zum Opfer fielen. Im Mai und Juni erblühte dennoch eine Blume nach der anderen in voller Pracht. Die Nelken verströmten ihren Duft und die Pfingstrosen leuchteten um die Wette. Nur unsere kleine Blume stand noch immer trotzig in ihrer Knospe und weigerte sich, ihre Blütenblätter zu öffnen: „Sollten doch die anderen schon blühen“, sagte sie sich. Schlimmes hatte sie schon darüber gehört, was einer Blume so alles zustoßen kann, wenn sie erst einmal blüht. Waren es im Frühjahr die Nachtfröste, vielleicht auch noch etwas Schnee, so konnte der Regen im Sommer die Blätter abschlagen. Und wie würde sie dann wirken, so ohne Blütenkleid? Vorbei wäre es mit dem ganzen Blütenzauber. Und erst die Vorstellung, jemand könnte sie pflücken, weil sie so schon blüht! Nein, in einer Vase wollte sie auch nicht landen! Niemand pflückt Knospen, dachte sie und kam sich sehr klug und vernünftig vor. Sie wollte sich erst ganz sicher fühlen, um sich dann mit all ihrer Kraft zu entfalten. Allerdings bewunderte sie heimlich die Pracht all ihrer Freundinnen: Wie die ihre Blätter in der Sonne räkelten, mit ihrem Duft betörten, ihre Farben ausbreiteten! Diese lebendige Vielfalt war ihr, die noch immer ängstlich in ihrer Knospe hockte, manchmal ein wenig ungeheuer, bedrohlich - vielleicht, weil sie es insgeheim erstrebenswert und herrlich fand? Tief in ihrem Blumenherzen fühlte sie, dass sie gerne mitblühen wollte.

An manchen Tagen wurde sie dann unsicher ob sie überhaupt mit all dieser Blütenpracht mithalten konnte? Was würden die anderen denken, wenn sie weniger schön wäre und nicht so gut duften würde? Vielleicht würde sie als Blüte gar versagen?
Immer, wenn solche Fragen ihr Unruhe bereiteten, fiel ihr ein, dass sie auf jeden Fall in ihrer Knospenhülle sicher war, dass all diese Ängste sie nicht berühren würden, solange sie einfach in ihrer Knospe bliebe. Außerdem gab die Knospe ihr Halt und Wärme in den manchmal doch recht windigen und kühlen Sommernächten. Aber die Blume fühlte auch Einsamkeit und Enge, die sie oft bedrängten. Und sie spürte, dass sie ausgeschlossen war von dem prallen Leben und Blühen auf ihrem Beet.
Nach und nach wurde sie immer ratloser. Auf der einen Seite wollte sie die Sicherheit ihrer Knospe nicht aufgeben, auf der anderen wollte sie auch nicht so recht in ihr bleiben. Was nun? „Wer weiß“, dachte sie, „wie die anderen Blumen reagieren, wenn sie mich blühen sehen. Immerhin kennen sie mich nur als Knospe. Wenn ich jetzt mein Innerstes nach außen kehre, würden manche möglicherweise lachen.“ Und ausgelacht werden wollte sie auf gar keinen Fall! Da fielen ihr auch wieder alle Bedrohungen ein, die draußen auf sie lauern konnten. War nicht gerade erst der stolze Rittersporn vom Nachtwind umgeweht worden? Und die Margeriten:

Fast das ganze Beet hatte dieses Mädchen gestern gepflückt, einfach abgerissen. Nein, danke! Das sollte ihr nicht passieren.
Trotzdem - irgendwo drängte es sie, auch mitblühen zu können, die Sonnenstrahlen mit ihren Blütenblättern aufzufangen und den kühlen Regen zu genießen sich einfach in die wunderbare Farbenvielfalt einzufügen. Überhaupt: Wie mochten ihre Blütenblätter wohl aussehen? Sie fürchtete sich, vielleicht hässlich zu sein - war aber auch neugierig auf sich selbst. Wenn wirklich mal ein Blatt abfallen sollte, schien das so schlimm nun auch wieder nicht zu sein; die anderen hörten ja deswegen nicht gleich mit dem Blühen auf.

Schließlich wurde es Ende August. Immer schwerer wurde ihr die Entscheidung. Angst und Neugier, Sicherheit und Lebenslust kämpften in ihrer Blumenseele, ohne dass eine Seite die Oberhand gewann. Konnte die Blume jetzt noch ein solches Risiko eingehen? Immerhin war sie mittlerweile eine alte Knospe. Vielleicht sollte sie einfach doch noch etwas warten, bis sie ganz sicher war. Sicher? In mancher Sommernacht gestand sie sich ein, dass sie in ihrer Sicherheit immer unsicherer wurde. Sie war immer nur Knospe gewesen, hatte keinerlei Erfahrung im Blühen. Und doch - in ihr wuchs immer mächtiger eine Ahnung, wie schön das Blühen sein musste. Wie gut stand den Malven ihr Rosa zu Gesicht. Wie fröhlich wippten die Wicken im Wind. Wie beeindruckend erhoben sich über alle die sattgelben Sonnenblumen! Und so wurde sie eine immer traurigere Knospe. Von Tag zu Tag fühlte sie deutlicher, wie sich in all ihrer Sicherheit Still­stand und Leere zeigten. Sie war zwar eine sichere Knospe - im Herzen aber eine Blume, die sich nicht zu entfalten wagte.

Im September wurden die Sonnenstrahlen milder und das Blumenbeet langsam leerer. Da wusste die Blume plötzlich, dass sie sich jetzt entscheiden musste. Mit dem September nahte auch schon der Herbst. Womöglich könnte sie dann erfrieren, obwohl sie sich beinahe schon erfroren fühlte hinter ihren Knospenmauern. Und dann, an einem besonders schönen Septembermorgen, arbeitete sie sich doch noch aus ihrer inzwischen harten Schale hervor. Sie wurde eine phantastische Blüte und erntete viel Bewunderung. Am meisten aber freute sie sich, dass sie endlich den Mut zum Blühen gefunden hatte. Sie ließ ihre Farben weithin leuchten, spielte mit Wind und Sonne, war einfach glücklich. Sie wusste jetzt, dass Blühen nichts mit Können zu tun hat, sondern mit SEIN.

Es ist nicht überliefert, was aus ihr geworden ist. Vermutlich wird sie nur kurz geblüht haben, da sie sich so lange nicht entscheiden konnte. Aber sie war noch zu einer herrlichen Blume aufgeblüht, damals im September... "
(Quelle: leicht verändert nach unbekannter Quelle)

Samstag, 30. August 2014

FASHION: PRIMARK HAUL

Wer mal an seine Grenzen stoßen möchte, dem empfehle ich, an einem späten Samstag-Nachmittag,
(am besten noch während eines Wochenend-Festivals in der Stadt!!) bei Primark reinzustöbern!

Da wo Regale und Tische zu Kriegsfeldern mutieren und alles mehr einem einzigen Schlachtfeld als einem öffentlichen Shop gleicht, hab ich heute ein paar schöne Teile für den Herbst schnappen können :)

Die beiden Longsleeves fühlen sich zauberhaft an!
Dadurch dass ich meinen Kleiderschrank farbtechnisch etwas auffrischen möchte, habe ich mich in diesem Fall für diese schönen Grüntöne entschieden.

In einem anderen Shop in unserer Stadt konnte ich noch 2 schöne rote Teile, sowie etwas beige-schwarzes schnappen - Fotos davon bekommt ihr auch noch zu sehen! :)

In die goldene Blumenkette habe ich mich sofort verliebt - für gerade mal 2€ ist sie sofort in meine Shopping Bag gewandert! Der goldene Armreif kam für gerade mal 3€ auch direkt hinterher!
Zudem die schwarze Leggins und ein neues Portemonaie - damit wären meine Must-Haves dann abgehakt! :)


Mittwoch, 27. August 2014

TRENDS HERBST / WINTER 2014 #1:ROT

Egal ob knalliges Hellrot oder dunkles Weinrot - die Farbe der untergehenden Sonne ist einer der Trends der Herbst / Winter Kollektionen dieses Jahr.
Neben Senfgelb, eisigem Pastell und Blau fehlt rot eindeutig nicht auf den Laufstegen der Designern.
Für jeden Typ gibt es den passenden Rot-Ton, die Trend-Farbpalette ist weit gefächert, völlig egal ob es um gedeckte-, oder kräftige Töne geht.
Die Farbe kann sowohl als Teil eines Mustern vorkommen, als auch ein wesentlicher Teil des Outfits sein!
Ich freue mich schon ganz besonders darauf, dieses Jahr dadurch meinen geliebten roten Rundschal mit noch mehr Freude tragen zu können!
Mit Schwarz, Weiß oder Nude verträgt es sich im übrigen am besten! :)




Sonntag, 24. August 2014

UNTER DER HAUT

Wer ist sie eigentlich?
Am Ende des Tages, wenn die Lichter ausgehen?
Wenn es still wird?
In ihrer Wohnung?
Der Tag vorüber ist, und sie als dessen Rest übrig bleibt.

Neben all den Dingen die sie scheinbar tut,
und all den Dingen, die sie versucht aufzuschieben, zu verdrängen oder zu vergessen.

Sie sucht sich ihren Weg durchs Labyrinth. In welches sie sich selbst hineinbegeben hat.
Die Gründe dafür, kennt sie nicht mehr.
Hatte man ihr etwas einen großen Schatz im Herzen des Labyrinths versprochen?
Oder ist sie in einer Notsituation immer tiefer hinein geflohen um sich zu verstecken?
Hatte man ihr nicht von einem Abenteuer erzählt?
Oder hatte sie sich einfach von sich aus, ohne auch nur einen Gedanken zu verschwenden, selbst zwischen all diese Wände begeben?

Was, von dem was sie hat, gehört ihr eigentlich wirklich?
Was ist wirklich da?
Was kann ihr entrissen werden?
Und was nicht, weil sie es gar nicht besitzt?
Obwohl sie vielleicht glaubt, es zu besitzen.

Wie oft handelt sie um sich etwas Gutes zu tun?
Ohne dabei Rücksicht auf Andere zu nehmen?
Wie oft handelt sie mit Rücksicht?
Und wie oft behandelt sie sich selbst rücksichtslos, um Anderen etwas Gutes zu tun?
Wie viele Dinge schluckt sie, anstatt sie anzusprechen?
Gelähmt von Angst.

Sie verirrt sich in ihre Welten. Sucht Ablenkung. Schutz. Dabei verliert sie sich immer weiter. Doch irgendwie gibt ihr dies ein Gefühl von Sicherheit. Nichts zu verlieren zu haben. Das bedeutet Frieden für sie. Ruhe.
Aber es bedeutet auch, alles von sich zu weisen. Nichts zuzulassen. Stillstand. Tag ein, Tag aus. Es bedeutet Abwesenheit. Von allem. Unter der Haut. Leere. Ein Vakuum. Frieden? Waffenstillstand? Oder Krieg?
Copyright © 2014 WHITE CHAINS

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